Trekking Tour planen: Wandertour Planung & Vorbereitung

Viele Fragen stellen sich bei der Vorbereitung einer großen Outdoor-Tour. Wir haben die Antworten und zeigen Dir, wie Dir eine individuelle Packliste bei der Vorbereitung Deines Wanderurlaubes helfen kann und worauf Du als Trekking-Einsteiger unbedingt Wert legen solltest.

Trekking / Wanderung / Outdoor Tour

Vorbereitung & Planung: Gut ausgerüstet kann man eine Wanderung entspannt angehen (© Intersport)


Mehrtägige Trekking Tour planen: Teil 3 des Outdoor Ratgebers

Im dritten Teil unseres Wander-Ratgebers erfährst Du im Detail, worauf Du bei der Planung Deiner Mehrtagestour ins Grüne achten musst. Außerdem geben wir Dir Tipps, wie Du Dich auf die körperliche Belastung einstellen kannst und Deine Fitness verbesserst: Denn eine gute Vorbereitung ist das A und O!

Pass' auf dich auf: Sicherheit ist nicht nur bei anspruchsvollen Bergtouren Priorität! Deswegen gehören ein Erste-Hilfe-Set und eine Reise-Apotheke unbedingt mit ins Gepäck. Mit unseren zusätzlichen Tipps kannst Du beruhigt aufbrechen.

Vorbereitungen für die Mehrtagestour:

Die Länge der Wanderung: Tagestour oder Mehrtagestour?

Eine Tageswanderung kannst Du noch recht spontan in Angriff nehmen: Denk einfach an Wasser, Verpflegung, Regenjacke und Sonnenschutz. Der Erfolg einer Mehrtageswanderung hängt dagegen von einer sorgfältigen Planung ab.

Um eine derart weite Wanderung richtig zu planen, muss man Zeiten einschätzen können. Trainierte Wanderer in kleinen Gruppen laufen im Durchschnitt fünf Kilometer in der Stunde in flachem Gelände. Überschreitet die Gruppenstärke fünf Personen, kommt man langsamer voran: Größere Gruppen legen in der Regel vier Kilometer in ebenem Gelände pro Stunde zurück. Als Marschzeitfaustregel der Alpenvereine gilt außerdem: 300 Höhenmeter schafft man in einer Stunde bergauf, 500 Höhenmeter bergab.

Große Trekking Tour richtig planen

An- und Abreise, Unterkunft, Routenplanung: Hier erfährst Du, wie Du Dir die Planung Deiner Fernwanderung in die Berge oder ins Flachland erleichtern kannst.

  • Individuelle Packliste

    Schreib Dir eine individuelle Packliste mit Gewichtsangaben. So kannst Du schnell erkennen, welcher Gegenstand tatsächlich ins Gewicht fällt und prüfen, ob Du ihn wirklich benötigst. Gerade Einsteiger schleppen gern zu viel mit sich herum.
  • An- & Abreise

    Wähle den Start- und Endpunkt Deiner Wanderung und überlege Dir, wie Du die An- und Abreise gestaltest. Bildest Du vielleicht mit Freunden eine Fahrgemeinschaft? Plant Ihr einen Rundweg und parkt das Auto am Ausgangspunkt? Oder benötigst Du vom Zielort zurück öffentliche Verkehrsmittel?
  • Unterkunft

    Gerade in der Hauptsaison und in den Ferien ist auf den Hütten Hochbetrieb. Auch Campingplätze oder Jugendherbergen sind dann oft ausgebucht. Buche Deine Unterkunft von daher frühzeitig im Voraus. Nichts ist frustrierender, als nach einem anstrengenden Wandertag an einer vollen Hütte anzukommen und kein Bett mehr vorzufinden. Wenn Du in der Nebensaison unterwegs bist, solltest Du dagegen prüfen, ob Deine Zielhütten noch offen sind.
  • Jahreszeit

    Spätsommer und Herbst bieten sich zum Beispiel für eine Hüttenwanderung in den Alpen an. Viele Hütten sind dann nicht mehr so überfüllt wie im Hochsommer, die Pässe aber noch schneefrei.
  • Dauer

    Auch beim Wandern benötigt der Körper Rast und Zeit, um sich zu regenerieren. Nicht nur Pausen unterwegs sind wichtig - und zieh ruhig auch mal die Schuhe aus: Du bist in der Natur! Plane außerdem ganze Erholungstage ein, in denen Du die Füße hochlegen kannst und berechne die Wanderzeit großzügig, damit unterwegs keine Eile entsteht. Wichtig: Verheize nich DeineEnergie am ersten Tag bzw. auf der ersten Etappe, wenn noch weitere Wandertage anstehen - das ist ein beliebter Anfängerfehler. Lass es lieber langsam angehen und plane mit Pausen und Verzögerungen. Wandern ist quasie ein Marathon, kein Sprint.
  • Routenplanung

    Wanderkarten, Reiseführer oder Google Earth? Für eine sorgfältige Routenplanung nutzt man am besten alle Quellen, die zur Verfügung stehen. Gerade topografisches Kartenmaterial (Maßstab zwischen 1:25.000 und 1:50.000) erlaubt einen genauen Überblick über Höhen und Geländeverhältnisse. Schwierige Stellen wie steilere Passagen über Fels oder durch Wasser müssen in der Routenplanung berücksichtigt werden. Die Dauer der Tour berechnet man aus der Anzahl der Kilometer, der Höhenmeter und der Auf- und Abstiege. 100 Höhenmeter fallen wie ein weiterer Kilometer Distanz ins Gewicht.

    Überschätz Dich nicht! Wenn Du es nicht gewohnt bist, mit ordentlich Gepäck auf dem Rücken unterwegs zu sein, können 15 bis 20 Kilometer am Tag auf mäßig hügeligem Gelände vollkommen ausreichen. Und gerade bei Mehrtagestouren gilt: nur eine gut geplante Tour wird zu einer Wanderung, an die man gerne zurückdenkt!
  • Navigation

    Karte, Kompass und GPS-Gerät: Mit diesen Drei findest Du Dich unterwegs hervorragend zurecht. Teste den Umgang mit dem GPS-Gerät schon im Vorfeld. Viele dieser Geräte bieten außerdem Zusatzinformationen wie die zurückgelegte Strecke oder die überwundenen Höhenmeter.
  • Gruppenzusammensetzung

    Wenn Du in der Gruppe unterwegs bist, gilt es Rücksicht zu nehmen. Die Schwierigkeit der Route orientiert sich dann am schwächsten Glied in der Kette.
  • Wandern für Einsteiger

    Wer das Wandern für sich entdeckt hat, den zieht es raus in die Natur. Einsteiger sollten sich trotz der Abenteuerlust aber nicht direkt tagelang der Wildnis Kanadas aussetzen, sondern klein anfangen mit kürzeren Touren und moderaten klimatischen Bedingungen. Aus den Erfahrungen lernt man, was man unbedingt mitnehmen sollte und was auch zu Hause bleiben kann. Markierte Fernwanderwege in Deutschland und Europa bieten eine gute Infrastruktur mit Unterkünften beziehungsweise Campingplätzen und eine gewisse Sicherheit. Sie erfordern zudem keine lange Anreise.

    Als Touren für Anfänger in Deutschland bieten sich zum Beispiel der Rheinsteig (320 km) von Bonn nach Wiesbaden, der Heidschnuckenweg (223 km) von Hamburg durch die Lüneburger Heide bis Celle an oder der Albsteig (350 km) von Donauwörth entlang der schwäbischen Alb bis Tuttlingen an.
  • Fernwandern im flachen Gelände

    Wandern ruft schnell die Assoziation von schroffen Berggipfeln und steilen Aufstiegen hervor. Doch gerade in Deutschland gibt es viele wunderschöne Fernwanderwege im flachen Gelände: Beim Heidschnuckenweg in der Lüneburger Heide ist die maximale Erhöhung der 169 hohe Wilseder Berg. Und auch der 66-Seen-Wanderweg rund um Berlin bietet Wasser und Natur pur - aber keine steilen Anstiege.

Wandern am Bach

Hinaus ins Grüne: Wandern entspannt! (© Intersport)


Die Vorbereitung der Tour

Wandern ist Sport, kein Spaziergang. Wer sich regelmäßig bewegt und Ausdauersport treibt, wird eine Mehrtagestour leichter bewältigen können als ein Sportmuffel. Du kannst vor der Wanderung ein straffes Fitness-Programm starten, musst Du aber nicht. Wir geben Tipps, wie Du Deinen Körper entspannt vorbereiten kannst.

Mehrtageswanderungen entspannt angehen

Körper und Geist wollen vorbereitet sein, wenn Du den Rucksack schulterst und ins Abenteuer aufbrichst. Wenn Du diese Tipps befolgst, klappt es mit der großen Trekking Tour:

  • Ausprobieren

    Probiere Deine Ausrüstung aus. Die Hochtour in den Dolomiten ist nicht der geeignete Ort um festzustellen, dass die Wanderschuhe drücken und der Rucksack kneifen. Komfort ist ein wichtiger Faktor - selbst eine rutschende Sonnenbrille wird Dich nerven, wenn Du sie stundenlang in der grellen Bergsonne tragen musst.
  • Testpacken

    Packe Dein komplettes Equipment zum Testen schon einmal ein. So kannst Du schnell erkennen, was wo gut unterkommt.
  • Fit werden

    Bereite Deinen Körper auf die Belastung vor. Mehrere Stunden am Tag in rauem Terrain bergan gehen, mit mehreren Kilo Gewicht auf dem Rücken und im "Worst Case" mit Wind und Regen im Gesicht: Wandern, gerade in großen Höhen und mehrere Tage am Stück, ist keine alltägliche Belastung für den Körper. Beginne mit ausgedehnten Spaziergängen und Tageswanderungen, um Dich auf die Wanderung vorzubereiten. Um die Belastung von Schultern, Nacken und Rücken zu simulieren, kannst Du Deinen Rucksack für die Tageswanderung schwerer packen als nötig.
  • Gezielt trainieren

    Wer sicher gehen will, beginnt bereits mehrere Monate vor dem Start der Trekkingtour mit dem Fitness-Programm. Joggen und Walken mehrmals die Woche stärken die Muskeln in Füßen und Beinen und verbessern die Ausdauer. Den Trainingsmix können Einheiten im Fitness-Studio mit Krafttraining optimal ergänzen. Auch in den Alltag lässt sich die Vorbereitung optimal integrieren: die Treppe steigen statt den Fahrstuhl bedienen, aufs Rad schwingen, statt mit dem Auto zur Arbeit zu fahren.
  • Mentale Fitness

    Wenn Du in größere Höhen über 2500 Meter hinauf willst, reicht es nicht, nur körperlich fit zu sein. Auch psychische Belastbarkeit ist eine zwingende Voraussetzung für eine Alpin-Tour. Nur so kannst Du die Herausforderungen von Schnee, Eis und Gletschern beruhigt annehmen. Für eine Tour über Gletscher und Gipfel solltest Du Dich gut auskennen beziehungsweise ausgebildet sein. Bergführer bieten Kurse in Sicherungstechnik für alpines Gelände, Bergungskurse und Lawineneinschätzung an. Doch auch in weniger anspruchsvollem Gelände gilt: Eine Wanderung kann Dich an Deine Grenzen bringen. Nicht alles lässt sich vorbereiten. Richte Dich darauf ein, dass unterwegs auch Improvisationstalent und Flexibiltät gefragt sein werden. Und vergiss nicht, Dich über Deine Erfolge zu freuen!

Beliebte Trekking Rucksäcke


Outdoor unterwegs: Sicherheit geht vor!

Wetterumschwung, vereiste Bergflanken oder Steinschlag: So schön eine Wanderung sein kann, der Aufenthalt in der freien Natur birgt auch Gefahren. Mit unserer Liste kannst du einer Wanderung gut vorbereitet und entspannt entgegen sehen.

Sicher am Etappenziel ankommen

Hüte dich vor der Dunkelheit und mache unterwegs keine Experimente: So kommst Du sicher am Etappenziel an.

  • Vorbereitung

    Wer wandert, will die Natur und die Ausblicke genießen, die Sonne über den Gipfeln verschwinden sehen und die reine Luft atmen. Damit die mehrtägige Outdoor-Tour zu einem Erfolg wird, braucht sie eine gute Vorbereitung. Kleine Probleme, die man auf einer Tagestour noch bewältigen kann, können das Aus für eine längere Wanderung bedeuten.
  • Realistische Selbsteinschätzung

    Die Berge sind kein Ort für falsche Eitelkeit. Wenn Du Dich überschätzt, kannst Du Dich schnell in Gefahr bringen. Stapele lieber tief.
  • Wetter

    Das Wetter gerade im Hochgebirge wechselt rasch - ein Unwetter kann schneller aufziehen, als erwartet. Starker Regen, ein Temperatursturz und eisiger Wind können Wanderer in große Bedrängnis bringen. Deswegen sollte vor dem Losgehen unbedingt die Wettervorhersage gecheckt werden. Hüttenwirt, Bergführer oder Lawinendienst können Dich mit aktuellen Informationen versorgen. Gewitter und Regen wirken sich in den Bergen anders aus als im flachen Gelände. Außerdem muss die Ausrüstung an das Wetter angepasst werden. Manche Touren sind bei schlechten Aussichten einfach nicht machbar.
  • Die gefährlichen Drei

    Schlechtes Wetter, schwieriges Terrain und wenig Erfahrung sind eine "Killer Kombo". Du solltest im Zweifelsfall die Wanderung lieber verschieben als Dich unnötig in Gefahr zu begeben.
  • Beschilderte Wege

    Einsteiger sollten sich an die beschilderten Wege halten - nicht nur, aber auch aus Naturschutzgründen.
  • Dunkelheit

    Plane die Touren so, dass Du vor dem Einbruch der Nacht die Tagesetappe beendet und das Ziel oder die Hütte erreicht hast.
  • Wasser

    Nimm genug zu trinken mit, vor allem, wenn Du nicht weißt, wann Du den Wasservorrat wieder auffüllen kannst. Die Trinkempfehlung lautet mindestens 2 Liter Wasser pro Tag. Trinke bereits, bevor der Durst einsetzt.
  • Notfall

    Pack immer ein Erste-Hilfe-Set sowie eine Reiseapotheke ein und nimm ein Handy mit den Notfallnummern mit. Denk auch daran, dieses vorher aufzuladen.